In der zweiten Ausgabe von „SPD vor Ort“ stellen wir heute Elisabeth Aßmann vor. Die 24-jährige Mutter kommt aus der Gemeinde Görmin, studiert Agrarwissenschaften und engagiert sich im Landkreis Vorpommern-Greifswald.

1. Wann und warum bist du der SPD beigetreten?

Ich bin 2009 in die SPD eingetreten, woran unsere jetzige Kreisvorsitzende Marie-Jeanne Beringer maßgeblich beteiligt war. Zu diesem Zeitpunkt war sie die einzige Gemeindevertreterin der SPD in unserer Gemeinde und, wie jetzt immernoch, eine der aktivsten EinwohnerInnen. Die Grundsätze der SPD und auch das Engagement einiger Mitglieder haben mich überzeugt, dass ich mich nicht nur durch Vereinsarbeit (damals Trainerin der C-Jugendmannschaft des Fußballvereins SV 90 Görmin) sondern auch durch politische Aktivität hier vor Ort an der Entwicklung beteiligen möchte. Vor allem an jungen Menschen, die sich politisch engagieren, mangelt es in unserer Region. Dem platten Land, wie man so schön sagt. Aber gerade für junge Menschen müssen die Rahmenbedingungen attraktiv gehalten werden, um Abwanderung nach Beenden der schulischen/beruflichen Ausbildung zu verhindern.

2. Was machst du außerhalb deines SPD-Engagements?

Außerhalb der SPD engagiere ich mich im Landjugendverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., wo ich neben der Betreuung von Messeständen (MeLa, IGW) beispielsweise auch für den Bereich Agrarpolitik auf Bundesebene zuständig bin und unseren Landesverband mit seinen Interessen beim Bundesarbeitskreis Agrarpolitik des BDL vertrete. 2013 fuhr ich mit den sechs besten Lehrlingen Mecklenburg-Vorpommerns aus den Bereichen Land-, Forst- und Tierwirtschaft zum Bundesberufswettbewerb der Grünen Berufe nach Bayern, wo ich als Betreuerin und Jurorin fungierte. Wir konnten mit unserer Azubine Claudia Wiese den 3. Platz unter den Tierwirten bundesweit erringen.

Außerdem engagiere ich mich im Arbeitskreis der Junglandwirte des Bauernverbandes M-V e.V., wo wir nicht nur die Interessen der Junglandwirte vertreten, sondern auch durch verschiedene Aktionen auf die Landwirtschaft aufmerksam machen und daran arbeiten, ein realistisches Bild für die VerbraucherInnen zu zeichnen. Wir wollen keine verklärte Landwirtschaft darstellen – sondern zeigen, wie Landwirtschaft wirklich funktioniert.

3. Wie engagierst du dich heute in der SPD?

Ich bin seit 2012 die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins „Nördliches Peenetal“, wir arbeiten hart daran in einer durch die CDU geprägten Region die Grundsätze der SPD in die kommunalpolitische Arbeit einfließen zu lassen und Probleme anzupacken. Hierfür haben wir 2013 beispielsweise eine Bürgerumfrage gestartet.

Seit 2013 bin ich auch im Kreisvorstand der SPD aktiv und hier für die Bereiche Landwirtschaft, Umwelt und Erneuerbare Energien zuständig. Außerdem habe ich die Ehre, seit Januar dieses Jahres als sachkundige Einwohnerin im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt des Kreistages Vorpommern-Greifswald zu sein und so meine Fachkompetenz in die kommunalpolitische Arbeit unserer Kreistagsfraktion einfließen zu lassen.

Auf Landesebene bin ich stellv. Sprecherin/Vorsitzende des AK Ländliche Räume/Landwirtschaft, der vor Allem dazu dient, den Dialog innerhalb der Partei zu führen und themenbezogene Sacharbeit zu leisten. Außerdem bin ich durch meinen Kreisverband in die organisationspolitische Kommission der SPD M-V entsandt worden.

4. Welche „Vision“ hast du für deinen Tätigkeitsbereich und was würdest du gern ändern?

Wir leben hier in Vorpommern in einer Region, wo regionale Entwicklung eine große Rolle spielt. Entsiedlung, Überalterung und Probleme im Bereich der Infrastruktur stehen an der Tagesordnung. Junge Menschen verlassen die Region, da häufig Ausbildung und Arbeitsmarkt nicht zusammenpassen. Eine große Zuwanderung haben wir jedoch in der älteren Generation zu verzeichnen, die hier ihren Altersruhesitz in der prächtigen Natur sucht.

Ich möchte erreichen, dass unsere Region attraktiv für alle Altersklassen ist. Gemeinsam mit Vereinen, Verwaltung, Unternehmen, Ehrenamtlichen und Politik müssen wir an einer Konzeption für die Besonderheiten unseres Ländlichen Raumes arbeiten. Ich möchte, dass junge Menschen ihre Perspektiven hier sehen und aus anderen Regionen zurückkommen bzw. gar nicht erst abwandern. Wir brauchen kluge, aktive Köpfe, die bereit sind anzupacken. Und das bin ich.

Ich möchte in einer Region leben, die weiterhin durch ihre schöne Natur, aber auch Kulturlandschaft und somit durch die Landwirtschaft geprägt ist. Das Verständnis für die Landwirtschaft und speziell die Tierhaltung geht immer mehr verloren. Das gilt es zu ändern.

Demokratie braucht Demokrat*innen. Demokratie braucht Dich. Für Dich sind wir viele. Mit Dir sind wir mehr.