Mit der heutigen Ausgabe des Projektes “SPD vor Ort” richten wir den Blick auf Rosemarie Kaminski, die sich seit vielen Jahren für die Belange der Bürgerinnen und Bürger in der Landeshauptstadt einsetzt. Unter anderem engagiert sie sich für den Verein “Die Platte lebt”, der dieses Jahr den Bundes-SPD-Regine-Hildebrandt-Preis gewinnen konnte:

Wann und warum bist du der SPD beigetreten?

Schon immer war ich politisch interessiert und so trat ich in der Wendezeit, am 1. Februar 1990 in die SPD ein. Für mich kam nur die Partei Willy Brandts in Frage. Die lange Tradition der SPD, der glaubhafte Einsatz für Freiheit und eine solidarische Gesellschaft und die weitsichtige Ostpolitik haben mich überzeugt. Auch wenn die Euphorie der Anfangsjahre verflogen ist, macht es mir immer noch Freude, mit Gleichgesinnten vor Ort etwas zu bewegen.

Was machst du außerhalb deines SPD-Engagements?

Seit ich beruflich nicht mehr eingespannt bin, nutze ich mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten. Ich bin Mitglied im Verein “Die Platte lebt” e. V., der sich seit Jahren für die Förderung des Stadtteillebens im Schweriner Plattenbaugebiet “Dreesch” einsetzt. Durch viele Aktivitäten in Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren Vereinen, besonders auch Migrantenvereinen, gelingt es, diese Stadtteile lebenswerter zu machen, einen Beitrag zum friedlichen Miteinander zu leisten und vor allem, Rechtsextreme und deren Sympathisanten immer mehr zurückzudrängen. In diesem Jahr gewann das Projekt des SPD-Regine-Hildebrandt-Preis für ehrenamtliches Engagement.

Sehr gern arbeite mit am “Runden Tisch Soziales”, den es seit 2011 gibt. An diesem Tisch sitzen Männer und Frauen aus Parteien, Kirchen sozialen Einrichtungen, Schulen, Kitas etc. und einfach auch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Dieses Gremium ist offen für alle und fasziniert durch rein sachorientierte, parteiübergreifende Arbeit. Es werden Themen und soziale Probleme im direkten Umfeld aufgegriffen und oftmals konkret umgesetzt. Dieser Runde Tisch genießt die Akzeptanz der politischen Entscheidungsträger.

Seit 2007 bin ich Netzwerkkoordinatorin vom “Haus der kleinen Forscher” für 45 Kitas in Schwerin und Umgebung. Das ist eine Bildungsinitiative, die zum Ziel hat, bereits Kinder im Kita- Alter für Phänomene aus Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.

Wie engagierst du dich heute in der SPD?

Seit Jahren arbeite ich im Arbeitskreis „Bau“ der SPD mit; für mich als Bauingenieurin ein interessantes Betätigungsfeld. Nachdem ich einige Jahre Mitglied des Kreisvorstandes war, engagiere ich mich heute vor allem im Ortsverein “Südstadt”. Besondere Freude macht es mir, wenn wir uns im Ortsverein gemeinsam um Belange der Einwohner kümmern können. Es ist mir wichtig, gut im Stadtteil vernetzt zu sein und die Probleme zu kennen und Vertrauen zu gewinnen.

Welche „Vision“ hast du für deinen Tätigkeitsbereich und was würdest du gern ändern?

Ich wünsche mir, dass viel mehr SPD-Mitglieder im Ortsverein aktiv werden. Wir sind zwar ein lebendiger Ortsverein, beziehen Nichtmitglieder ein und versuchen das ganze Jahr über im Stadtteil präsent zu sein. Doch zu Viele sind noch zu passiv. Ich würde gern erreichen, dass wir mehr aktive Mitstreiter bekommen, und wir deutlich machen können, dass sich politisches und gesellschaftliches Engagement lohnt und wir nur so demokratische Strukturen erhalten können.

Demokratie braucht Demokrat*innen. Demokratie braucht Dich. Für Dich sind wir viele. Mit Dir sind wir mehr.